Stephanie Marx

Großformatige Farbholzschnitte und technisch anmutende Arbeiten in Linol sind meine zwei Gebiete Im Hochdruck. Es sind Landschaften, architektonische Fragmente und vom Menschen veränderte Landschaftsformen, die mich interessieren. Schönheiten der Natur, die nicht unbedingt auf den ersten Blick als solche wahrgenommen werden.

In der Technik der verlorenen Form entstehen Farbholzschnitte, die neben einem frei wiedergegebenem Motiv vor allem eine Stimmung transportieren. Zurück genommene Farbigkeit und reduzierten Formen lassen eigene Bildwelten entstehen. Das Skizzieren vor Ort ergänzt sich mit dem Arbeiten auf der Druckplatte. Die Auswahl des Druckstockes spielt eine wesentliche Rolle für das Blatt. Holzmaserung, sowie Spuren der Verwendung bereits benutzter Holzplatten sind mir wichtig für die Bildsprache. Jeder Druckprozess lässt dem Blatt beim Entstehen seinen eigenen Spielraum.

Das Bearbeiten des Holzes mit unterschiedlichen Werkzeugen und der Reiz des Unumkehrbaren (verlorene Form), aber auch die körperliche Kraftaufwendung beim Drucken sind Aspekte, die mich am Holzschnitt immer wieder aufs Neue begeistern.

Durch den Schnitt- bzw. Stich in in das Linol werden sie auf eine gemeinsame Ebene gehoben. Die Funktionalität scheint optisch ungebrochen – doch spielt sie eine untergeordnete Rolle. Die Maschinen müssen nicht funktionieren – sie müssen wirken. Die akkurate Technik beim Schneiden und Stechen in die Druckplatte erfüllt meine zweite Leidenschaft und bildet einen wunderbaren Kontrast zu den freien Holzschnitten. Gedruckt werden die Mischwesen nicht nur auf Papier, sondern ich führe sie gelegentlich ihrem Ursprungsmaterial wieder zu – so finden auch alte Rostplatten zu neuer Beachtung.Ganz anders gehe ich beim Arbeiten in Linol vor. Technik fasziniert mich so sehr, dass ich ihr Leben einhauche. Würmer in Vergasern, Spinnen in Messwerken, ein Dickschwanzskorpion in Taucherausrüstung. Sujets, die fremder einander nicht sein können, gehen eine für mich zwingende Bindung ein.

Mehr Informationen: www.stephaniemarx-grafik.de

Vita

  • 1975 in Dresden geboren
  • 1995–1999 Studium Kommunikationsdesign an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) Berlin; Diplom-Designerin
  • 1999–2003 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Fachklasse für Freie Grafik bei Prof. Karl-Georg Hirsch, Prof. Ulrich Hachulla und Prof. Rolf Münzner; Diplom für Bildende Kunst
  • 2003–2008 Meisterschülerstudium bei Prof. Ulrich Hachulla
  • 2004–2009 Grafikerin beim Bibliographischen Institut & F. A. Brockhaus GmbH
  • seit 2011 selbständige Grafikerin in Leipzig
  • 3.–28. 8. 2009 Teilnehmerin beim 19. Sächsischen Druckgrafik-Symposion in Hohenossig 2009

Ausstellungen (Auswahl)

* Einzelausstellungen, ** Gruppenausstellungen (Auswahl)

2016
Stephanie Marx & Dana Meyer | galerie ff15, Leipzig **

2015
Kraft(aus)Drucke | Praxis E. Bodendieck, Wurzen *
Werner Wittig & Stephanie Marx | Kunstausstellung Kühl, Dresden
Tapetenwechsel | Hoch + Partner Leipzig **
Augenblicke | Galerie am Ratswall, Bitterfeld-Wolfen *
VERSUS | Konstruktionen, Hoch + Partner Leipzig **

2014
XVII. DEUTSCHE INTERNATIONALE GRAFIK-TRIENNALE |Frechen, Preisträgerin **
meine Welten | k.u.n.s.t.-verein Freital e.V., im Einnehmerhaus *
Kunstverein Coburg; 32. Leipziger Grafikbörse **
Kunstausstellung Kühl, Dresden; C. Querner zum 110. Geburtstag/Junge Kunst. **

2013
Kunstausstellung Kühl, Dresden; S. Marx, K. Henker, U. Lindner **
Sächsische Landesärztekammer Dresden; Grafik **
Akuelle Blickwechsel im Hochdruck | Museum Schloss Burgk **
Sächsischer Landtag, Dresden; 100 Sächsische Grafiken **

2012
32. Leipziger Grafikbörse| Museum f. Druckkunst, Leipzig **
Neue Sächsische Galerie Chemnitz; 100 Sächsische Grafiken, Preisträgerin **
terra incognita | Sammlung Kunst+Technik, TU Dresden **

2010
Kunstausstellung Kühl, Dresden; Präsentation Junger Kunst. **

2009
Kunst und Physik heute | Galerie ART IN, Meraane **
19. Sächsisches Druckgrafik-Symposion in Hohenossig **

Arbeiten